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Unser Tätigkeits­feld reicht von Wohn­häusern und Büro­ge­bäu­den (Buwog-Zen­trale) über inner­städtis­che Würs­tel­stände („Bitzinger“) zu Ausstel­lungs­gestal­tun­gen und kün­st­lerischen Pro­jek­ten. Tech­nis­ches Wis­sen und Erfahrung begleit­en die Umset­zung. Stets sind Architek­tur und Innenar­chitek­tur eng ver­flocht­en. Unseren Qual­ität­sanspruch set­zten wir seit 2005 als Geschwis­ter gemein­sam mit dem Team um. 

/ Dialog /

Manche Häuser sind wie Alt­baut­en, noch ehe sie fer­tig sind. Räum­linge nan­nten sie Schweiz­er Architek­ten ein­mal. Das Gespräch mit ihnen lässt sich auch als Traum vorstellen, mit ver­traut­en Gestal­ten und selt­samen Tierchen. Das Foy­er als alter Tanzbär im blauen Hose­nanzug. Das Stiegen­haus so aus­gedehnt und schmal wie ger­ade notwendig, Flügeltüren öff­nen und schließen sich, fre­undlich oder ernst, der Saal im stren­gen Kostüm, das erst schim­mert, wenn er sich abwen­det. Manch­es undurch­schaubar oder kurios, man wird auf Räume tre­f­fen, die man an einem Tag mag und am anderen nicht, auf Nis­chen, die man bisweilen mei­den wird.
Am Ende eines Pro­jek­tes soll der Traum unsicht­bar bleiben; wie man am kräusel­nden Wass­er den Wind noch bemerkt.

/ Architektur /

Ein Stu­di­enkol­lege meinte ein­mal auf die Frage nach den zehn wichtig­sten Gebäu­den, zuerst müsse er Woh­nun­gen und Häuser sein­er Kind­heit und Jugend nen­nen, danach erst kämen ihm Werke der Architek­turgeschichte in den Sinn. Mochte in der Antwort auch eine eigensin­nige Inner­lichkeit mit­spie­len, sollte man doch jeden Raum eines Haus­es so behan­deln, als stünde ihm beson­dere Wichtigkeit zu. 

Wenn es eine augen­lose Sprache gibt, in die manch­er Schreibende fürchtet zurück­z­u­fall­en, woran würde man ein augen­los­es und stummes Gebäude erken­nen? Räume, die nicht antworten und sich nicht zeigen wollen, in dem Traum kön­nte das eine stumme Per­son ohne Gesicht und Alter sein, die einen rat­los zurück­lässt. Der rus­sis­che Architekt Alexan­der Brod­sky nan­nte eines sein­er Gebäude, das ihm weniger geglückt als andere schien, ein Haus, dem noch die Seele fehlt. 

/ Kleidung /

Das Vorhaben, ein eigenes Kleid für jedes Pro­jekt zu nähen, gab Johan­na lei­der auf, aus Zeit­grün­den. Regelmäßig betont sie, dass sie das eines Tages nach­holen wird; ein wenig unglaub­würdig.

Ein älter­er Kol­lege erzählt gerne, dass von den hun­dert Häusern, die er gebaut hat­te, kein einziges einem anderen gle­ichen würde. Er habe das nicht angestrebt, das ergab sich ein­fach so. Man kann das unsin­nig find­en, oder glück­lich.

Die Meta­pher von der Woh­nung als einem angepassten Maßanzug ver­weist eher nach zurück­liegen­den Zeit­en. Gut sitzen soll­ten bei­de heute noch, manch­mal bequem und prak­tisch sein, manch­mal nüchtern und zweck­di­en­lich, und dabei meis­tens gut ausse­hen.

/ Farben und Schmetterlinge /

Gerne wür­den wir eine Regel auf­stellen, dass min­destens ein Raum in jedem Haus dunkel gestrichen sein sollte. Wir suchen noch nach ein­er unan­fecht­baren Her­leitung.

Bis 1257 war es den Zis­terziensern ver­boten, Far­ben an ihren Gebäu­den zu ver­wen­den. Not macht erfind­erisch, jede Nuance erschien der Mühe wert: selb­st Blei­glass­cheiben wur­den nun nach der aufwendi­gen Gri­saille-Tech­nik in feinen Abstu­fun­gen von weißk­lar über grau bis Anthraz­it getönt. So blieb das Ver­bot halb­herzig und wurde schließlich aufge­hoben. Far­ben kehrten an die Ober­flächen der Gebäude zurück.

Son­ntag, Mon­tag, Mittwoch: wohn­lich und far­big, dunkel­grau und sen­fgelb.
Dien­stag, Don­ner­stag: gewagt und gewandt, erzrot und petrol­blau.
Fre­itag, Sam­stag: lau­nisch heit­er sprung­haft schlicht, vielle­icht eher in minz­grün und wasser­grau. Skizze der Far­bigkeit und Launen ein­er Woche.

Freie und kün­st­lerische Ele­mente kön­nen ver­streut in einem Pro­jekt vorkom­men wie Schmetter­linge. Sie treten mit dem Benutzer in Kon­takt, vielle­icht als der Schuh­löf­fel, um in die Auseinan­der­set­zung hineinzuschlüpfen. Das kann eine sprechende Uhr sein oder ein fliegen­der Lam­p­en­schirm.

/ Bricolage /

Als tra­di­tionelle Fir­men­beze­ich­nung wäre der Name Gebrüder Schu­berth nahe gele­gen, aber Gre­gor kon­nte sich damit nicht durch­set­zen, es wäre auch unrichtig gewe­sen.

Wie viel Gegen­satz und Kon­trast notwendig sind, um Wirkung und Dra­maturgie zu ermöglichen, beschäftigt uns immer wieder. Lässt sich eine Har­monie der Gegen­sätze vorstellen? Eine Dauer­haftigkeit und lebendi­ge Kraft, die aus den Gegen­sätzen wächst? Ob man im Fru-Fru die ungle­ichen Schicht­en lieber ver­rührt hat, oder nacheinan­der her­aus­gelöf­felt, bleibt dann eine Frage von Tech­nik oder Geschmack oder Stim­mung − dem Kern nach unsere Beschäf­ti­gung.