Neuerscheinung: "Die Maschine" von E.M.Forster
Deutsche Neuübersetzung von Philipp Schmoetten
Illustriert mit Plastilincollagen von Schuberth und Schuberth
Verlag Letter P, gebundene Ausgabe mit Leineneinband,
72 Seiten mit Farbillustrationen, 28 EUR
www.letterp.at
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Die einflussreiche Kurzgeschichte The Machine Stops von E. M. Forster wurde im November 1909 zum ersten Mal in der Oxford and Cambridge Review veröffentlicht. Es ist seine einzige Science Fiction Geschichte.
In der dystopischen Erzählung kontrolliert eine nebulöse Apparatur sämtliche Aspekte einer zukünftigen Gesellschaft. Tief unter der Erdoberfläche sind die Menschen, passiven Drohnen gleich, im Bienenstock organisiert. Jegliches Erleben ist ausgeschaltet und durch technische Vermittlung ersetzt, der unmittelbare menschliche Kontakt ist zum abstoßenden Tabu geworden. Kuno, der Protagonist, versucht sich
aufzulehnen und geht auf die Suche nach der unvermittelten Welt jenseits der Kontrolle der Maschine.
Im Gegensatz zur offenkundigen Unterdrückung in George Orwells "1984" sind die Bewohner von Forsters Welt, verkörpert von Kunos Mutter Vashti, vollkommen zufrieden mit ihrem Los und nur der Leser erkennt den Albtraum, wenn, im direkten Gegensatz zu den üblichen eugenischen Vorschlägen, "ungebührlich" starke Neugeborene euthanasiert werden, um die Entwicklung der Maschine nicht zu gefährden.
Der technologische Fortschritt, zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts von vielen als Befreiung von den Mühen der Arbeit gefeiert, wird von Forster als Gefängnis begriffen. So sind die Parallelen zu unserer Gesellschaft, über hundert Jahre nach dem Erscheinen der Kurzgeschichte, erschreckend offensichtlich. Unsere post-mechanische Welt wird derart vom Digitalen kontrolliert, dass ein Versagen der Rechner wohl unweigerlich ihr Ende bedeuten würde. |
Collage
2015; Plastilin auf Aluminiumplatte, 41x30cm
Foto Christoph Panzer
"Ich habe sie gesehen, mit ihnen gesprochen, sie geliebt.
Sie verbergen sich im Dunst zwischen den Farnen
bis unsere Zivilisation zu Ende gegangen ist.
Heute sind sie die Heimatlosen, aber morgen …" |
Collagen
2015; Plastilin auf Aluminiumplatte, 42x35cm und 21x30cm
Fotos Christoph Panzer
"Kannst du es nicht sehen, können es all die
Vortragenden nicht sehen, dass wir es sind,
die sterben, und dass hier unten das einzig
Lebendige die Maschine ist?" |